AKTION ERZENGEL RAFAEL
Unter diesem Namen startete die Pfarre Stegersbach mit Beginn der Adventzeit 1998 ein
FAMILIEN-HILFSPROJEKT IN DER BERGREGION DER DIÖZESE KANJIRAPALLY, KERALA / SÜD-INDIEN
Familien, die völlig hoffnungslos sind, werden mittels Patenschaften in eine zuversichtliche und freundliche Zukunft begleitet. Durch diese Art der Hilfe ergab sich der Name unseres Projektes, denn in der Bibel, im Alten Testament, wird erzählt: Der Erzengel Rafael hat den jungen Tobias und seine alten Eltern ein Stück ihres Lebensweges begleitet und geholfen, ihre Lebenssituation in Ordnung zu bringen.
ZUR VORGESCHICHTE
Die Pfarre Stegersbach ist seit vielen Jahren mit der Diözese Kanjirapally, der Partnerdiözese von Eisenstadt, eng verbunden. So wurde vor allem Father Abraham Parampil beim Ausbau des DARE-Zentrums in Peermade unterstützt, in dem Drogenabhängigen geholfen wird die Sucht zu bekämpfen. Aber auch der emeritierte Diözesanbischof Mar Mathew Vattakuzhy erfuhr beim Bau des MARIAN UNIVERSITIY COLLEGE in Kuttikanam unsere Hilfe. Beide Bauwerke wurden am 9. Februar 1999 durch Diözesanbischof Dr. Paul Iby eingeweiht. Auch eine Gruppe aus Stegersbach war zu diesen Feierlichkeiten angereist. Ein herzliches Vergelt's Gott an alle, die dabei geholfen haben, diese sichtbaren Zeichen der Solidarität und Globalisierung der Liebe zu setzen.
Während der ersten Aufenthalte in unserer Partnerdiözese Kanjirapally kam uns durch Gespräche die Notsituation vieler Familien immer tiefer zum Bewusstsein. Auch Father Thomas Vayalunkal, der 9 Jahre in Stegersbach als Kaplan tätig war, wies oft auf die große Armut und aussichtslose Situation von Familien in seiner Heimatdiözese hin. Daher entschlossen wir uns zu diesem neuen Projekt: der
PATENSCHAFT MIT FLÜGELN.
DAS NEUE PROJEKT DER PARTNERSCHAFT MIT KANJIRAPALLY:
AKTION ERZENGEL RAFAEL
Unsere Hilfe soll jenen Familien zuteil werden, die ihr Leben unverschuldet unter schwierigen, oft menschenunwürdigen Bedingungen mit nur geringem oder gar keinem Einkommen fristen. Dieser Familien hat sich Father Mathew Arackal liebevoll und unabhängig von deren Religionszugehörigkeit angenommen und wollte ihnen als Priester und als Direktor der Diözesanen Hilfsgenossenschaft PEERMADE DEVELOPMENT SOCIETY (PDS) eine wirksame Selbsthilfe bieten. Father Mathew hatte uns bei unseren Besuchen eingeladen, ihm dabei zu helfen und uns auch einen Weg gezeigt, wie diesen Menschen eine Patenschaft nützen kann. Das Konzept hierfür wurde von ihm wie folgt errechnet und ausgearbeitet:
Wenn eine Familie durch den Erwerb von 2 Milchkühen und den Bau eines dazu notwendigen Kuhstalls unterstützt wird, hat sie mit dem Verkauf der Milch ein tägliches, regelmäßiges Einkommen von umgerechnet ca. EURO 1,50. Schon dieser geringe Betrag kann die Familie in wenigen Jahren nicht nur von Schulden befreien, sondern auch ihre Selbständigkeit, die Deckung medizinischer Versorgung und auch die Ausbildung für die Kinder sichern.
Die Familien, deren Unterlagen uns für eine Patenschaft zugesandt werden, sind von der Wohnpfarre ausgewählt und von der PDS sorgfältig auf die Dringlichkeit einer Hilfe geprüft. Dabei wird auch darauf geachtet, ob es die Umstände erlauben, Kühe zu halten. Ist das nicht der Fall, dann wird die Patenschaftshilfe so verwendet, wie sie der Familie am besten dient. Diese Art von Patenschaft macht Menschen nicht zu Empfängern von Almosen, sondern macht sie fähig, das Schicksal ihrer Familie durch die Starthilfe selbst in die Hand zu nehmen. Eine Patenschaft gibt auch die Möglichkeit, persönliche Beziehungen über diese weite Entfernung hinweg entstehen zu lassen. Die Verbindung erfolgt über die Familienprojekt-Abteilung im Pastoral Center in Kanjirapally und auch über PDS. Auch besteht die Möglichkeit, die Patenfamilie zu besuchen, um sich von den Fortschritten durch die geleistete Hilfe zu überzeugen.
Father Mathew Arackal wurde im Februar 2001 zum Bischof von Kanjirapally geweiht. Sein Nachfolger für unsere Aktion war für ein Jahr Fr. James Thekkemury, der vom Father Augustine Kariapuram abgelöst wurde und dieses Amt bis Mai 2009 inne hatte. Seit Juni 2009 ist Fr. Dr. Hubby Maliackal MSW Direktor der Peermade Development Society und trägt nun die Verantwortung für unsere Aktion gegenüber dem Bischof, Mar Mathew Arackal.
Auf welche Kosten beläuft sich eine Patenschaft?
Die Gesamtkosten betragen EURO 960,00. Dieser Betrag ist innerhalb von 4 Jahren zu bezahlen. Die Art der Zahlung hängt von den persönlichen Möglichkeiten ab. Für eine schnelle Hilfe wäre für die Patenfamilie am besten:
- die einmalige Einzahlung des Gesamtbetrages von Euro 960,00
- oder ein Erstbetrag von Euro 480,00 und der Rest in Monatsraten von Euro 10,00
- möglich ist auch 4x eine jährliche Zahlung von Euro 240,00
- oder 48 monatliche Zahlungen von Euro 20,00 durch Dauerauftrag oder Erlagschein.
Alle Einzahlungen mit Angabe der Referenznummer der Patenfamilie erbitten wir auf das
Konto "Aktion Erzengel Rafael" bei der Raiffeisenbank Stegersbach, IBAN: AT24 3302 7000 0190 0760, BIC: RLBBAT2E027
Jeder Cent der Patenschaft oder der Spenden wird nach Kerala überwiesen und ohne Abzug, jedoch kontrolliert an die Familien weitergegeben. Die Überweisung erfolgt über die Missio/Austria in Wien. Für die Verwaltung der Aktion in Stegersbach laufen keine Kosten an, da diese ehrenamtlich und privat durchgeführt wird.
Verantwortlich als Team für die AKTION ERZENGEL RAFAEL sind gegenüber Bischof Mathew Arackal und Father Hubby Maliackal von der PDS, in Kerala/Südindien:
-
Pfarre Stegersbach:
- Pfarrer Karl Hirtenfelder
- Christine Biricz
- Mag. Elisabeth Stipsits
- Dr. Thomas Vayalunkal
-
Diözese Kanjirapally:
- Direktor Fr. Jilson Kunnathupurayidam, PDS
- Mr. K.V. Johny Ulahannam, Pastoral Centre
Nähere Auskünfte geben gerne:
- Pfarrer Hirtenfelder: 03326/53262-0 oder 0664 50 36 014
- Frau MAg. Elisabeth Stipsits: Tel: 03326/52958
- Frau Christine Biricz, Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Was bisher geschah:
In den ersten 10 Jahren des Bestehens der Aktion konnte 500 Familien durch eine Patenschaft geholfen werden.
Wenn es die Umstände zulassen, erhält die Familie das Geld für 2 Kühe und den Bau eines Kuhstalls. Der Verkauf der Milch sorgt für ein regelmäßiges Einkommen.
Mit dem Erlös aus dem Verkauf eines Kalbes können andere, dringende Anschaffungen, wie z.B. Kreditrückzahlungen getätigt werden. Nicht immer ist eine Kuhhaltung möglich. Die Familie muss genug Land besitzen für die Errichtung eines Stalles und die Familienmitglieder müssen gesund genug sein, um die Tiere zu betreuen. Vor allem müssen sie in der Lage sein, Futter und Wasser oft über weite Strecken auf dem Kopf herbeizuschaffen.
Ist diese Ausgangslage nicht gegeben, dann wird gemeinsam mit dem Ortspfarrer und zuständigen Sozialarbeiter eine andere Möglichkeit zur Selbsthilfe gewählt, die der Familie ein Fortkommen und einen besseren Lebensstandard gewährleistet.
Das kann z.B., ein kleiner Verkaufsladen sein, eine Motor-Rikscha, eine Nähstube, oder einige Ziegen, Schweine oder mehrere Hühner, die weniger Betreuung bedürfen als Kühe. Wenn der Grundbesitz groß genug ist, wird das Patenschaftsgeld für junge Gummi-bäume oder Pflanzen wie z.B. Kardamom, zum Anlegen einer kleinen Plantage verwendet.
Viele Wohnhäuser sind in so schlechtem Zustand, dass sie keinen Schutz vor den extremen Klimabedingungen, vor allem während des Monsuns bieten. Der Not entsprechend dient dann das Patenschaftsgeld für eine Renovierung des Hauses oder als Zuschuss für einen Neubau.
Dankenswerter Weise erhalten wir fallweise Spendengelder, unabhängig von einer Patenschaft. Auch sind wir jedes Jahr, am 17. März, dem Tag des hl. Patrizius, am Ende der Kirchenstiege und auch einen Tag im Advent mit einem Verkaufsstand präsent. Dort werden, neben leiblichen Genüssen, auch Produkte aus Kerala angeboten. Mit dem Spendengeld und dem Erlös aus den Bazar-Verkäufen ist es möglich, Familien zusätzlich zu helfen, deren Situation besonders erbärmlich ist. So konnten wir bereits die Kosten für einige lebensnotwendige Operationen übernehmen.
Wir bezahlten 20000- und 10000-Liter Wasserzisternen, den Bau von zwei Häusern und dringende Reparaturen an einigen Familienhäusern. Wir gaben mehrfach Geld für Medikamente und Therapien und für 2 Rollstühle. Weil es in Kerala keine Krankenversicherung gibt, müssen Arztbesuche, Medikamente und Krankenhausaufenthalte selbst bezahlt werden. Diese Kosten übersteigen oft das Einkommen der Familie um ein Vielfaches. Die Familien sind gezwungen, Geld von Verwandten und Freunden auszuleihen und Kredite mit hohen Zinsen aufzunehmen, was der Beginn von nicht enden wollenden Schwierigkeiten ist. Oft entwickelt sich die Situation so aussichtslos, dass ein Elternteil den Freitod wählt. Die Patenschaftshilfe unserer Aktion soll helfen, diese Lage rechtzeitig abzuwenden.
Ein großes Anliegen der Aktion Erzengel Rafael ist die Ausbildung der Kinder der Patenschaftsfamilien. Nur mit einer guten Ausbildung haben die Kinder eine lebenswerte Zukunft. Aus diesem Grund wurde schon 6 jungen Menschen mit Spendengeld und Patenschaft ein volles Studium ermöglicht.
Seit dem Schuljahr 2005 beihaltet die Aktion Erzengel Rafael auch ein Ausbildungsprogramm. Wir zahlen jährlich mindestens 5 Mädchen oder Burschen den Zweijahres-Kurs, der nach der Grundschule für die Zulassung eines Studiums zu absolvieren ist. Voraussetzung für unser Stipendium ist ein sehr gutes Zeugnis. Diese Beihilfe wird auch mit Geld aus Spenden und Verkaufserlös geleistet.
Um noch vielen Familien in der Diözese Kanjirapally helfen zu können, sind wir dankbar für jede Unterstützung. Entweder in Form von Patenschaften oder Spenden auf unser oben angeführtes Konto.
Herzlichen Dank und Vergelt's Gott!
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