Karwoche. Heilige Woche. Die Botschaft des Kreuzes besagt: Liebe ist stärker als Hass und Rache; Geben ist seliger als Nehmen; sich selbst einsetzen bewirkt mehr als bloßes Fordern. Du hast die Botschaft des Kreuzes gelebt, Leopold! In der Familie vor allem, in unserer Pfarre beinahe vier Jahrzehnte. Mit den Ältesten und den Jüngsten, mit vielen Lauten und den Leisen, mit den Schwächeren und den Starken. Immer auf Augenhöhe, immer mit Respekt und Anstand; nicht nur in den Räumen der Kirche, sondern auch draußen bei den Schafen. Dort, wo es nicht immer angenehm ist, dort wo es manchmal auch weh tut. Vorbildhaft, unnachahmlich.
Die Knöpfe in deinem Taschentuch – es waren die Messintentionen, die du entgegengenommen hast. Das Gläschen Wein nach Maiandachten – es waren freudvolle, persönliche Gespräche, oft mussten auch Missverständnisse bereinigt werden. Die Erstkommunion- und Firmvorbereitungen – es waren Höhepunkte auch in deiner Arbeit. Die Hausbesuche mit Alten- und Krankenkommunion – du kamst immer erfreut und selbst gestärkt zurück.
„Sich selbst einsetzen bewirkt mehr als bloßes Fordern, Geben ist seliger als Nehmen.“ Es war dein Motto, Leopold.
Kreuz und Auferstehung – ganz nah beisammen, besonders in dieser Woche. Tod und Leben – getrennt und doch ganz nah. Es wird ein Fest sein, wenn Gott uns heimbringt, denn ein großes Stück deines Weges konnten wir, viele Pfarrangehörige, mit dir gehen. Wenn auch Worte, die uns bewegten, verhallt sind; wenn auch Blicke, die uns beschenkten, verwehrt scheinen; wenn auch Begegnungen, die uns bereicherten, verflogen sein mögen: Es bleibt die Erinnerung. Sie ist ein Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können. Und durch alle Schleier der Trauer schimmert ein Licht der Hoffnung: das Licht der Auferstehung. Wir werden uns einst wieder nahe sein.
Danke, Leopold
|